Verehrte Klienten, Mitarbeiter, Mitglieder und FörderPartner,

wieder geht ein Jahr zu Ende und wir freuen uns auf das Weihnachtsfest, welches uns immer wieder an die Geburt Jesu erinnert, den Sohn Gottes, den Retter der alle Schuld auf sich nahm, damit wir frei von Schuld leben können.

Lukas 2:11 Denn euch ist heute ein Retter geboren, der ist Christus, [der] Herr, in Davids Stadt.

Dies schließt nicht nur unsere persönliche Schuld, sondern auch unsere finanziellen Schulden mit ein.

Wenn wir von Menschen hören, die verschuldet sind, sind wir oft schnell mit einem Urteil zur Stelle, dass diese selber Schuld an ihrer Misere seien und gefälligst diese auch umgehend vollständig bezahlen sollen.

Dies ist unserer Meinung nach auch wahr. Trotzdem gibt es Schicksale, die einen anderen Hintergrund haben. Wenn wir uns die Lebensgeschichten erzählen lassen, die hinter den Schulden stehen, kommen Hintergründe hervor, wie z.B. schwere Erkrankung des Familienvaters, plötzlicher Tod des Versorgers, Verlust des Arbeitsplatzes, Scheidung, Alleinerziehende, die von dem Vater verlassen wurden und sich trotzdem für das Kind entscheiden haben.

Wahrlich ich sage euch, was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, habt ihr mir getan. (Jesus in Matth. 25, 40)

Diesen in Notlagen befindlichen Personen zu helfen, ist uns wichtig, wie in dem obenstehenden Bibelvers deutlich wird.

Wenn Sie uns hierin unterstützen wollen, können Sie dies für den nachfolgenden tragischen Fall gerne tun.

Für den Vorstand

Ihr Roland Huwer
Vorstand (Vorsitzender)

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

heute wenden wir uns mit einer ungewöhnlichen Bitte an Sie. Im Normalfall beschreiten wir nicht diesen Weg, wenn Sie weiter lesen, werden Sie es vielleicht verstehen.

Bereits im Sommer dieses Jahres wandte sich eine Sozialarbeiterin an uns und bat uns, ihrer Klientin bei der Schuldenregulierung zu unterstützen.

Beim ersten Gespräch wurde schon deutlich, dass unsere Mandantin ohne Hilfe von außen nicht aus ihrer Misere herauskommen kann. Aufgrund der sehr schwierigen Lebensumstände unserer Mandantin baten wir die Sozialarbeiterin, einen Sozialbericht zu erstellen, den wir nachfolgend in Auszügen, in gekürzter Form wiedergeben. Wir bitten Sie um Verständnis, dass wir in diesem Fall den Namen unserer Mandantin aus datenschutzrechtlichen Gründen anonymisiert haben. Sollten Sie uns bei dieser Aufgabe unterstützen wollen, stellen wir Ihnen den kompletten Sozialbericht gerne zur Verfügung.

Unsere Mandantin, geb. am 22.12.89 wurde als erstes Kind einer Alkoholikerin und Prostituierten geboren. Sie wuchs bei mehreren „Leuten“ auf, teilweise bei Wildfremden. Zu Hause erlebte sie die „Arbeit“ ihrer Mutter hautnah mit. Beschwerden, die beim Jugendamt eingingen, konnte die Mutter gut abwenden, sodass es nur bei kurzen Inobhutnahmen des Kindes blieb.

Im Alter von acht Jahren bekam unsere Mandantin eine kleine Schwester, ebenfalls ein „Betriebsunfall“. Als ihre Schwester ein Jahr alt war, verließ die Mutter für mehrere Tage das Haus und unsere Mandantin wandte sich hilfesuchend an eine ihr bekannte Erzieherin aus dem Heim. Nach Unterbringung in diversen Pflegefamilien wurden die Kinder unter Auflagen wieder zu Mutter zurückgeführt.

Die Kindheit verbrachte sie zwischen Alkoholexzessen ihrer Mutter, in ständiger Sorge um Essen und adäquate Kleidung für sich und ihre Schwester. Unsere Mandantin entwickelte massive Defizite und musste auf die Sonderschule wechseln. Um zum Familieneinkommen beizutragen, wurde seitens der Mutter erwartet, es ihr gleich zu tun. Bereits als zehnjährige begann sie zu rauchen, stahl Lebensmittel, begann bereits mit 12 Jahren an zu kiffen und versuchte irgendwie zu überleben.

Aufgrund einer häuslichen Auseinandersetzung zwischen Mutter und einem Freier wurde die Polizei auf diese Familie aufmerksam und durch deren Anzeige beim Jugendamt wurde eine Heimunterbringung eingeleitet. Aufgrund ihrer Lebensgeschichte war es unserer Mandantin jedoch nicht möglich anderen Menschen Vertrauen entgegenzubringen und sich auf Beziehungen einzulassen.

Nach der Schule ging sie ohne Abschluss ab, begann zwei Ausbildungen, verließ die Jugendhilfe mit dem 18. Geburtstag und zog zu einem Freund. Diesen heiratete sie mit 19 und erlebte wieder häusliche Gewalt. Ihr Ehemann wurde für diverse Gesetzesübertritte verurteilt und inhaftiert. 2012 wurde diese Ehe geschieden.

Sie ließ sich auf den nächsten Mann ein, heiratete wieder und gebar in den Jahren 2013-2017 drei Kinder. Die Erziehung ihrer Kinder nahm sie sehr ernst, engagierte sich bis zur Erschöpfung, um es bei ihren Kindern besser zu machen. Anfang 2017 wurde auch ihr zweiter Mann wegen Körperverletzung gegenüber seiner Frau und den Kindern verurteilt und inhaftiert.

All ihre Träume waren zerplatzt und es gelang ihr nicht, einen neuen Lebensentwurf zu gestalten. Sie fiel zurück in alte Verhaltensmuster, trank, konsumierte Drogen und vernachlässigte ihre Kinder. Da es ihr wichtig war, dass ihre Kinder nicht das gleiche Schicksal erleiden wie sie selbst, übergab sie im Dez. 2017 alle drei Kinder dem Jugendamt, das diese in Pflegefamilien unterbrachte.

Die Sehnsucht nach Veränderung und die Liebe zu Ihren Kindern hat unsere Mandantin dazu bewogen, sich einer Langzeittherapie im Drogenbereich zu stellen. Nun ist ein Therapieplatz gefunden und sie kann ab Januar 2019 mit der Entgiftung beginnen und die Drogentherapie anschließen.

Trotz der vielen Defizite besteht nun wieder Hoffnung.

Um unserer Mandantin einen wirklichen Neustart nach der Therapie zu ermöglichen, wollen wir versuchen mit den Gläubigern einen Vergleich zu erzielen. Der aktueller Schuldenstand beläuft sich auf ca. 19.000,00 €.

Da unsere Mandantin vor erst vor 2 Jahren die Restschuldbefreiung erlangt hat, müssen wir ein Insolvenzverfahren leider ausschließen.

Aufgrund unserer Erfahrung benötigen wir hierfür voraussichtlich einen Vergleichsbetrag von 10.000,00 €, ein Teilbetrag wurde uns davon bereits zugesagt.

Mit dem von Ihnen gespendeten Betrag würde die Schuldner-Hilfe LIBERTAS e.V., einen Vergleich mit den Gläubigern anstreben und dadurch einen Neubeginn für unsere Mandantin zu ermöglichen.

Gerne steht Ihnen Herr Huwer oder Frau Schlosser für eventuelle Fragen zur Verfügung.

Für Ihre Mithilfe danken wir Ihnen bereits im Voraus und verbleiben

Mit freundlichen Grüßen

LIBERTAS e.V.

Roland R. Huwer (Vorstand) Edith Schlosser (Sachbearbeiterin)